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Infektionen in der Gynäkologie

Infektionen in der Gynäkologie

Einladung zur Fortbildungsveranstaltung

Infektionen in der Gynäkologie können das äußere oder das innere Genitale betreffen und durch Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten hervorgerufen werden. Insbesondere bei sexuell aktiven Frauen muss mit einem breiten Spektrum potenzieller Erreger gerechnet werden.

Datum
03. Juli 2019

Uhrzeit
18.15 - 20.30 Uhr

Adresse
Mikrobiologie: Hörsaal
Wasserturmstr. 3-5
91054 Erlangen

Gebäude: nein
Raum: Hörsaal Mikrobi

Achtung: Der Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei!
nicht barrierfrei zugänglich

Die Herpes-simplex-Virus-Infektion stellt vermutlich die häufigste genitale Virusinfektion der Frau dar, auch wenn genaue Zahlen über die Häufigkeit primärer oder reaktivierter Infektionen fehlen. Die Ergebnisse der Diagnostik bei manifestem genitalem Herpes zeigen eine deutliche Verschiebung hin zu Herpes-simplex-Virus Typ 1, insbesondere bei jüngeren Frauen. Ebenfalls sehr häufig sind Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV). Diese sind klinisch äußerst vielgestaltig und reichen von den recht häufigen benignen Condylomata acuminata über prämaligne Veränderungen bis hin zum Zervixkarzinom und anderen anogenitalen Karzinomen, die sich aus persistierenden Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen entwickeln können. Ein großer Durchbruch in der Bekämpfung von HPV-Infektionen und ihren Folgen war die Entwicklung von Impfstoffen gegen verschiedene HPV-Typen, wobei die ersten beiden HPV-Impfstoffe bereits vor mittlerweile mehr als zwölf Jahren zugelassen wurden. Insbesondere in Ländern mit hohen Impfquoten zeigt sich bereits ein drastischer Rückgang der Condylomata acumi-nata und auch der durch die im Impfstoff enthaltenen Typen verursachten Präkanzerosen.

Neben weiteren sexuell übertragenen Erkrankungen, z. B. durch Neisseria gonorrhoeae, Chlamydia trachomatis und Trichomonas vaginalis, sind auch Infektionen durch Kompo-nenten des normalen vaginalen Mikrobioms möglich. Normalerweise schützt die Lactobazillen-Flora vor solchen Infektionen. Geht diese jedoch im Rahmen einer vaginalen Dysbiose verloren, so kann es zu einer bakteriellen Vaginose (Aminkolpitis) kommen. Die bakterielle Vaginose stellt mit 40 – 50 % der Fälle die  häufigste Ursache für vaginalen Ausfluss bei geschlechtsreifen Frauen dar. Das veränderte Mikrobiom bei dieser Erkrankung besteht nun hauptsächlich aus verschiedenen Anaerobiern, die zu einem deutlichen Anstieg des vaginalen pH-Wertes und zur Produktion flüchtiger Amine führen. Bakterien der Spezies Gardnerella vaginalis scheinen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der bakteriellen Vaginose einzunehmen, indem sie einen Biofilm auf dem Vaginalepithel bilden, der einen Angriffspunkt zukünftiger Therapien darstellen könnte.

Über diese und eine Reihe weiterer interessanter Entwicklungen wollen wir an diesem Abend berichten und würden uns freuen, Sie bei unserer Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Prof. Dr. med. Christian Bogdan
Prof. Dr. med. Klaus Überla

Zielgruppe
Ärzte
Fortbildungspunkte
3 CME